Elli

Darwin

Wir sind echt überrascht: „Das ist ne richtig große Stadt!“ Die Hauptstadt des Northern Territory ist viel größer als wir erwartet haben. Der Highway wird plötzlich 4-spurig, die Vororte mit ihren Gewerbegebieten ziehen sich weit ins Landesinnere hinein, dazwischen der Flughafen und ein paar Wohngebiete mit flachen Häuschen und ein wenig grün. In einem Gewerbegebiet geben wir sehr unkompliziert unseren Campervan ab. Wäre das in Deutschland mal so easy: Einfach Schlüssel abgeben: „Wie war die Reise? Alles gut geklappt? Ist der Wagen voll getankt? Super. Brauchen Sie ein Taxi? Have a nice day!“, und das wars.  An der Küste liegt das, was hier Innenstadt heißt mit einer Skyline voller Wolkenkratzer und von zwei Seiten vom Meer begrenzt. Es gibt einen Strand (Mindi Beach), der ok ist, wo wir aber heute ganz allein sind. Hier findet wohl Donnerstags und Sonntags ein Markt statt, heute ist Dienstag, also Pech gehabt. Der Yachthafen ist sehr nobel im Villenviertel gelegen, die angrenzenden Villen haben das Boot samt Anleger gleich dabei. Ich denke, man kann sehr nett in Darwin leben, vorausgesetzt man hat genug Geld und bewegt sich in entsprechenden Kreisen.  Insgesamt bin ich eher enttäuscht von Darwin. Die Hauptstraße der Innenstadt erinnert uns am Abend mit seinen Bars und den vielen grellen Leuchtschriften Touristenorte in Südostasien. Nicht sehr ansprechend. Direkt zu Beginn der Straße finden wir zum Glück das einzig nette Lokal, einen Irish Pub mit singendem Gitarrenspieler, wo wir bei einem Kneipenspiel und ein paar Pints einen lustigen Abend verbringen. 

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Mamukala Wetlands

Im Norden des Kakadu National Park am Arnhem Highway verbirgt sich ein weiteres Naturidyll: Die Mamukala Wetlands. Nicht ahnend, was wir hier tolles zu sehen bekommen werden, machen wir auf der Durchreise nach Darwin hier auf einem Parkplatz Halt. Es gibt einen Rundweg und einen Pfad zu einem Ausblick. Aber was für ein Ausblick: geschützt auf einer überdachten Aussichtsplattform (das Fernrohr ist kostenlos) überblickt man einen riesigen See, der mit seiner Fülle an Seerosen Monets Seerosenteich in den Schatten stellt. Durch das Fernglas beobachte ich die verschiedenen Wasservögel, wie sie auf den Seerosenblättern balancieren und nach Nahrung suchen. Dann flattern sie auf zu einer anderen Stelle. Libellen in allen Farben schillernd schweben über das weite Wasser. Besonders schön auch die herrlichen großen Seerosenblüten in pink. Der Rundweg bei Mamukala ist für mich die beste Buschwanderung, die wir hier unternommen haben. Das liegt vor allem an der besonders unberührten Natur hier. Es sind auch kaum andere Touristen hier, so dass alles noch ruhiger und abgelegener erscheint als sonst hier im Kakadu Park. Außerdem ist der Weg abwechslungsreich: Mal durchquert man tropisches Buschland, dann kommt man in die Nähe des Sees, dann wieder auf eine grasbewachsene Ebene mit weiterer Sicht. Und das beste: Überall sind Kängurus. Eine richtige Känguru-Kolonie scheint hier am See zu leben. Erstaunlicherweise sind sie fast schon zutraulich, denn sie schauen uns scheinbar neugierig und ohne große Angst an – eins putzt sich das Fell, ein anderes hüpft ein wenig hin und her – bevor sie in weiten eleganten Sprüngen im Busch verschwinden. Die Kängurus sind wirklich sehr niedlich und schön. Sie erinnern mich an eine Mischung aus Rehen und Hasen mit ihrem braunen Fell und ihren sanften Augen. Kurz darauf bei der Weiterfahrt überqueren wir den South Alligator River. Der Fluss ist gewaltig. „Klein können die hier nicht,“ bemerkt Kai und er hatRecdamit. 

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Ubirr

Vom Yellow Water bis nach Ubirr ist es nur eine gute Stunde Fahrt. Genug Zeit, um sich die Gegend hier gründlich anzusehen. Erstmal also zu Cahill`s Crossing, dem Übergang zum Arnhemland. Die Grenze beschreibt der Verlauf des East Alligator River und dem Namen treu schwimmen dort auch gleich mehrere Krokodile Patrouille im grün-grauen Flusswasser. Die Grenzstraße ist wie immer überflutet, aber derzeit mit Allradfahrzeug und Rüssel passierbar. Ohne „permit“ der hier ansässigen Aborigines geht hier aber gar nichts, also weiter mit uns zur World Heritage Stätte Ubirr.  Ubirr beherbergt viele sehr gut erhaltene Felsmalereien der Aborigines, die zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Der Wanderweg ist wieder einmal sehr abwechslungsreich und schön, man geht durch Urwald, klettert um und auf Felsen und kann immer wieder aus nächster Nähe die Felsmalereien ansehen. Ein felsiger Anstieg auf ca. 200 m beschert uns einen traumhaften rundum Ausblick über Arnhemland und den Kakadu National Park. Einer der schönsten Ausblicke, die wir beide jemals gesehen haben. Es ist unfassbar schön.  Der Sonnenuntergang dort ist berühmt und wir erleben ihn mit Heerscharen anderer Menschen. Unzählige posieren für den besten Insta-Post, während die Sonne sich über die westliche Ebene dem Horizont entgegen neigt. Das Land färbt sich erst orange dann rosa, violett, bis die Sonne auf einmal weg ist. Östlich der volle Mond am Himmel. Das Schauspiel vollzieht sich in nicht einmal einer halben Stunde. Wir und die hundert Menschen mit uns auf dem Berg sind auf einmal ganz ruhig. Im weißen Mondlicht setzt sich eine Prozession in Bewegung: den Fels hinunter, zurück durch den Dschungel, auf den Parkplatz und ins Auto.  Wir fahren nur kurz zu einem Platz mitten im Busch, wo Camping erlaubt ist: Merl Campground. Alles ist dunkel als wir auf das Gelände fahren, sehr dunkel, schwarz. Nur ein prächtiger Sternenhimmel und das Mondlicht spenden ein schwaches Licht. Ein wenig unsicher suchen wir uns einen Platz und bauen dort Tisch und Stühle auf. Um uns herum knistert es manchmal im Busch und manchmal fremde Vogelstimmen. Wir wollen kochen und den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen. Naja, das Kochen gestaltet sich dann recht schwierig, der Abend auch nicht ganz so ruhig. Keiner rechnet doch mit so vielen Mücken und anderen fliegenden Viechern! Es ist Hölle warm, wir schwitzen noch vom Bergabstieg und die Mücken kreisen um uns herum. Zum Glück haben wir unsere Insektenabwehr Bushman, sonst wären wir echt verloren gewesen. Ich koche also fast in kompletter Dunkelheit im Camper Nudeln, damit nicht alles was fliegen kann reinkommt und Kai sitzt fett eingeschmiert draußen und macht die Schnibbelarbeit fürs Kochen. Ziemlich gestresst essen wir dann irgendwann. Jetzt ein klimatisiertes 5-Sterne All-Inclusive-Hotel, Momente wo man tauschen würde. Aber nur kurz. Denn dann wird es doch ein schöner Abend mit einem Glas Wein, denn die Mücken sind irgendwann weg und mir wird ganz doll bewusst, dass ich gerade mitten im Nirgendwo im dunklen Urwald sitze. Ein herrliches Gefühl.

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Yellow Water

„Heute werden wir endlich Krokodile sehen,“ freue ich mich und ich soll recht behalten. Und wie.  Über einen langen Steg gelangt man an das Ufer des Yellow Water River und an den Bootsanleger. Der Steg links und rechts mit 2 Meter hohen Gittern gesichert: Überlehnen streng untersagt, Crocodile Danger. Beim Warten auf das Boot entdecken wir bereits ein Krokodil. Es liegt am anderen Ufer unter einem kleinen Baum in der Sonne.  Bevor es los geht stellt sich der Ranger Dennis (with double „n“) als unser heutiger Bootsführer vor. Mit besonderem Witz erklärt er den Gebrauch der Rettungsweste. „Es gibt nur diese eine“, so Dennis, „wenn wir kentern, dann bitte Frauen und Kinder in die Mitte und die Männer im Kreis drumherum. Mal sehen, wer überhaupt das Ufer erreicht.“ (Haha)  Es geht los. Das motorbetriebene stahlwandige Ausflugsboot tuckert mit seinen rund 30 Passagieren auf den Fluss hinaus. Die Sonne brennt, der Himmel stahlblau. Das Wetter könnte nicht besser sein an diesem Tag. Dennis fährt uns mal dicht am rechten mal am linken Ufer durch eine erstaunliche Wasserwelt. Es gibt hier unzählige Vögel in allen Größen, Formen und Farben: Stelzvögel, die kleinen Regenbogenvögel, Raubvögel und viele, viele Enten. Dennis erklärt uns viel dann sichten wir auch die ersten Krokodile, die es sich im schlammigen Ufer bequem gemacht haben. Mit gespielter Schauerstimme gibt Dennis direkt ein paar Anekdoten über Krokodile zum besten.  Dann immer weiter auf den Fluss hinaus. Es bleibt nicht bei ein paar wenigen Krokos. Schnell wird man sich bewusst: Die Krokodile sind hier einfach überall. An beiden Uferseiten und schwimmend im Wasser bevölkern sie den Fluss. Sie sonnen sich oder schwimmen im Fluss, sie liegen starr da oder kriechen schlängelnd über den Boden.  Man hört sie nicht, man sieht sie nur schwer, unsichtbare Jäger. Es bieten sich Bilder wie aus grauer Vorzeit, als Reptilien das Land bevölkerten.  Völlig klar ist jetzt auf jeden Fall, dass die ganzen Schilder am Ufer nicht ohne Grund auf „Crocodile Danger“ hinweisen. Den Arm über das Wasser zu halten oder mal kurz ans Wasser zu gehen ist wirklich keine gute Idee. Die Landschaft aber, die ist hier mal wieder wunderschön: weite Ebenen mit hohem Gras umgeben den Fluss, Pferde weiden hier begleitet von weißen Brachvögeln. Mangrovendickichte säumen das Ufer und das Wasser fließt still und dunkel, der Himmel darüber so blau.

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Burrungkuy (Nourlangie)

Mein Geburtstag. Heute erwandern wir eine Gegend im östlichen Kakadu National Park mit dem Namen Nourlangie. (Kai kann mir diesen Namen tatsächlich auswendig buchstabieren. Was die Aussprache angeht, sind wir uns nicht ganz sicher: wahrscheinlich kein französisch nasales n.)  Zunächst gelangen wir über eine unbefestigte Straße zu einem schmalen, gewundenen Wanderweg durch Buschland, der uns innerhalb von 30 Min zu einer schattigen Bergseite führt, an denen urzeitliche Felsmalereien zu bewundern sind (Nanguluwurr). Teilweise sind hier Schöpfungsgeschichten der Aborigines dargestellt, z.B. eine Geschichte über die „große Mutter“, die immer mit Dingos reist. Es wird gezeigt, wie sie das Feuer bringt. Sie tut dies mithilfe von gelben Blüten, die wir tatsächlich gerade überall im Busch gesehen haben. Sie blühen oben an ansonsten kahlen Bäumen und leuchten weithin durch den Busch. Für mich eine wunderbare Geschichte.  Dargestellt ist außerdem ein Segelschiff, das über das Meer kommt. Man stelle sich vor, wie erstaunt die Aborigines damals von den fremden Schiffen der Malaien, Portugiesen, Engländer usw. gewesen sein mussten, dass sie diese an ihren Felsen verewigten.  Nach kurzer Weiterfahrt kommen wir zu einem Wasserloch namens Anbangbang Billabong (alle Wasserlöcher heißen übrigens Billabong). Ein traumhafter mit Seerosen bedeckter See inmitten von tropischem Buschland. Es gibt einen Weg darum herum, auf dem eindringlich vor Krokodilen gewarnt wird. Auf den ersten Blick sehen wir jedoch keine, und da australische Familien ihre Kleinen hier laufen lassen, sind wir bald ebenfalls unbesorgt. Ein älteres Ehepaar ist fototechnisch auffallend gut ausgestattet: Beide mit den besten Kameras und Teleobjektiven ausgerüstet, der Mann ein riesiges sehr cooles Tele in Safari-Beige. Als wir schließlich auf sie treffen, zeigt er uns stolz seine Bilder. Wir verstehen zwar fast nichts davon, was die beiden uns mitteilen wollen, aber auf seiner Kamera sehen wir fantastische Vogelportraits in allen Regenbogenfarben. Immerhin konnten wir heraushören, dass sie aus Canberra kommen und hier Urlaub machen, um die besonders seltenen Vogelarten zu fotografieren. Der Zufall wollte es so, denn dieses Treffen hat mich erst darauf aufmerksam gemacht, welch wundervoll und seltene Vogelwelt hier im Park zu bewundern ist. Unser anschließender Aufstieg zum Narwurlandja Lookout lohnt sich gewaltig. Die Aussicht über die Landschaft ist grandios. Tiefgrüner Dschungel so weit das Auge reicht, dazwischen und am Horizont rote Tafelberge.  Abends zur Feier des Tages ein Festmahl in der Cooinda Lodge: Gegrilltes Beef, Coleslaw und Kartoffelsalat. Der Aussie liebt es locker, es wird in Papptellern und Plastikbesteck serviert. Dazu wieder ein gitarrenspielender Sänger, diesmal Country-Songs. In geselliger Runde bleiben wir noch länger dort sitzen und trinken kühles Draft-Bier.  Die Mücken hier haben es eindeutig auf meine Beine abgesehen und da wir am Nachmittag vor dem Essen eine australische Mückenabwehr namens Bushman gekauft haben, frage ich Kai jetzt schon den halben Abend danach. Leider findet er es nicht mehr, obwohl er nur zwei Hosentaschen hat. Muss wohl aus der Tasche gefallen sein. Kai sucht überall, wo er in den letzten beiden Stunden war, aber ohne Erfolg. „Frag doch mal an der Rezeption, wo wir eben gesessen haben.“ Wir mussten nämlich bei beschissenem Internet auch noch unterschriebene Papiere an den Verleiher unseres nächsten Campers in Townsville senden und saßen ungefähr eine Stunde an der Rezeption, wo man uns einen Hotspot einrichtete, der aber auch nicht funktionierte. Lange Rede kurzer Sinn, Kai möchte eigentlich nicht an der Rezeption nach der Tube Bushman fragen. Ich dränge ein wenig, also fragt er dann doch. Und ihr glaubt es nicht, aber der Mann an der Rezeption kommt mit der Tube Mückenschutz wieder und außerdem mit einer uns sehr bekannten und sehr wichtigen Mappe: dort sind nämlich unsere Pässe, Visa und die internationalen Führerscheine verstaut. Die hatte einer von uns zusammen mit dem Mückenschutz an der Rezeption liegen gelassen.  Egal wer es war, ich hatte eben heute Geburtstag

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Kakadu National Park

Der Kakadu National Park hat mich nachhaltig beeindruckt. Deshalb habe ich in diesem Beitrag zusammengetragen, was diesen Park für mich so besonders macht. Im Norden des Northern Territory gelegen (Top End), ist der Kakadu National Park mit seinen rund 20.000 Quadratkilometern Australiens größter Nationalpark. Zum Vergleich: die Größe entspricht  ungefähr der Hälfte der Größe der Schweiz. Man fährt Stunden über Stunden durch unberührte Natur, es gibt nur zwei Highways, die geradeaus hindurchführen und sich im Hauptort Jabiru kreuzen, der Rest ist unbefestigt. Es gibt so gut wie keine Zäune oder Absperrungen.  Aber nicht nur die flächenmäßige Ausdehnung macht mich Staunen, es ist auch die unberührte Natur, die Vielfalt der Landschaften, Pflanzen und Tiere, die man hier erleben darf und das sichtbare Engagement der für den Nationalpark Verantwortlichen und der hier arbeitenden und lebenden Menschen, diesen gewaltigen ökologischen Schatz zu hegen und zu pflegen.  Darüber hinaus beherbergt der Park zehntausende von Jahren alte Felsmalereien der Aborigines von archäologisch unschätzbarem Wert (UNESCO-Weltkulturerbe). Die Felsmalereien dokumentieren Aborigine Geschichten aus der Traumzeit (historische Schöpfungszeit der Aborigines), aber auch vieles aus dem Alltag und der Traditionen der urzeitlichen Aborigines.  In den 3 Tagen, die wir hier verbringen, sehen wir neben diesen Felsmalereien eine wundervolle Vielfalt an Landschaften: Wasserfälle, Regenwald, Buschland, Seen und Sumpflandschaft, Flüsse und Felsen.  In den Visitor-Centers lernen wir, dass es im Kakadu Park um die 2.000 Pflanzenarten, 10.000 Insektenarten, 100 Ameisenarten, 280 Vogelarten und 60 Arten von Säugetieren gibt, und die meisten davon nur hier und nirgendwo anders auf der Welt. Zur Pflege des Nationalparks mischt das gegenwärtige Parkmanagement modernes mit traditionellem Wissen der Aborigines. Völlig neu für uns, jedoch bereits über Jahrtausende von den Aborigines praktiziert ist die Methode, kontrolliert kleine Buschbrände zu legen, wobei das trockene Unterholz verbrennt und auf den verbrannten Flächen neues Grün entsteht. Über das Jahr verteilt werden unglaubliche 50 % der Parkfläche kontrolliert verbrannt, dies um den Artenreichtum zu fördern und ganz besonders, um großen zerstörerischen Buschfeuern in der Trockenzeit vorzubeugen.  Es gib auch Schattenseiten, die im Visitor-Center vermittelt werden: Auf dem Gebiet des heutigen Kakadu Parks wurde bis in die 1960er Jahre Uran  gefördert. Die Minen waren unsicher und das umgebende Land wurde verseucht, die dort lebenden Aborigines krank. An dieser Stelle wird uns bewusst: Australien ist vor nicht einmal 200 Jahren von den Briten annektiert worden. Die Ureinwohner, die Aborigines wurden als Arbeitskräfte ausgebeutet, missioniert, umerzogen, man hat ihr Land besetzt und heute kommen auch noch die Touristen.  Der Minenbetrieb ist heute schon lange eingestellt, das Land wurde an die Aborigines zurück gegeben, der National Park wird laut Visitor Center in Zusammenarbeit mit der australischen Regierung verwaltet. Insgesamt ist der Kakadu National Park ein riesiges ökologisches und kulturelles Projekt, das meine tiefe Bewunderung hat. 

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Tennant Creek bis Nitmiluk (Katherine Gorge)

Jetzt folgen Orte, die ich noch nie gehört hatte, bevor ich mich mit Australien und unserer Reise beschäftigt habe: Tennant Creek, Daly Waters, Katherine und Nitmuluk. Eine verregnete Nacht auf dem echt runter gerockten Campground in Tennant Creek haben wir überstanden (alles in unserem Wagen ist mittlerweile schön klamm). Abfahrt morgens um 8 Uhr bei 10 Grad. Puh, hoffentlich wird das noch besser.  Der Stewart Highway führt weiterhin kilometerweit geradeaus nach Norden. Es passiert nichts, man sieht nichts als Buschland, wenn es auch mittlerweile ein wenig grüner zu sein scheint als weiter südlich. Mittlerweile denke ich, dass die Verkehrs- und Hinweisschilder hier am Highway hauptsächlich der Abwechslung dienen. Man liest ein Schild wie z.B. „Next Rest Area 10 km – Please arrive alive“ und kann danach entweder darüber schmunzeln oder sich Gedanken machen, was alles passieren könnte, um nicht lebend dort anzukommen. Dann kommt man an dem Rastplatz vorbei und man ist fast erleichtert. Dann folgt ein anderes Schild. Und so geht das über Stunden. Manchmal Gegenverkehr: Man kann echt coole Allrad-Fahrzeuge sehen mit und ohne Wohnwagen, die sind teilweise sogar für Expeditionen geeignet. Und dann und wann kommt uns ein Road Train entgegen, LkW mit drei oder sogar vier Anhängern. Ein Schild informiert, dass die Road Trains bis zu 53,5 m lang sein können. „Please arrive alive!“ denke ich, denn man muss aufpassen, dass die einen nicht von der Straße fegen, wenn man einem entgegen kommt.  Wir machen einen Stopp in Daly Waters, auch um zu tanken. Vor allem jedoch, um den angeblich ältesten Pub Australiens anzusehen. Vom Highway abgefahren, auf eine staubige Straße ins Nirgendwo abgebogen. Nur ein paar Meter weiter in dem Nest, das Daly Waters heißt, ist plötzlich alles voller Menschen, so dass man sich fragt, wo die wohl alle herkommen. Die Attraktion hier, der Pub, von außen eine Art Wild West Saloon, von innen ein echt uriger Pub mit einem sehr schönen Biergarten. Es gibt Bier und Burger und einen Cowboy, der an der Gitarre Country-Songs zum besten gibt. Die Deko im Pub: natürlich viele alte Bilder, aber auch ein buntes Sammelsurium der Dinge, die die Gäste der letzten 100 Jahre irgendwann einmal liegen gelassen haben. Da hängt die Decke voller alter Hüte, Caps und T-Shirts, an der Bar hunderte alte Ausweise jeglicher Art und jeder Nation und es gibt auch eine Ecke für BHs und Unterwäsche. Wir tanken, drehen eine Runde und fahren weiter. Gute zwei Stunden Fahrt später kommen wir in die Kleinstadt namens Katherine, auf der Grenze zu den Sub-Tropen. Ein Blick auf die Temperaturanzeige im Wagen bestätigt uns: Es ist warm draußen: 29 Grad. Endlich. Das sind 19 Grad Temperaturunterschied in fünf Stunden (man erinnere sich: morgens Abfahrt im verregneten Tennant Creek bei 10 Grad). Erstmal müssen wir wieder shoppen gehen (wir haben ja unser verlorenes Gepäck immer noch nicht): Flip Flops und Badesachen stehen auf der Liste.  Auf der Suche nach geeigneten Läden werden wir ganz krass mit der Realität der Aborigines hier im Norden Australiens konfrontiert: Kai und ich gehen an der befahrenen Einkaufsstraße entlang. Für uns sieht es hier eher aus wie in einem Gewerbegebiet, ist aber die normale Einkaufsstraße außerhalb der Innenstadt.  Auf dieser Straße sind sehr viele junge und ältere Aborigines (eigentlich müsste man sagen, sie haben nichts anderes zu tun, also laufen sie hier herum). Alle wirken erschreckend heruntergekommen und nahezu keiner von ihnen hat keine Alkoholfahne (und die stammt von harten Alkoholika). Wir kommen an einer Art Industriehalle direkt neben dem normalen örtlichen Supermarkt vorbei, davor und darin unzählige Aborigines, eine Dunstwolke harter Alkoholika schlägt einem auf halbem Weg entgegen. Sehr krass und ich möchte unbedingt weg von hier.  Nach unseren Einkäufen kommen wir nach kurzer Fahrt an unser Ziel Nitmiluk, was ein Nationalpark in der Katherine Gorge ist. Der Name Nitmiluk stammt von dem unaufhörlichen „Nit Nit Nit“ der Zikaden. Nitmiluk, das Zikadenland. Hier hat sich der Katherine River eine atemberaubende Schlucht durch rotes Gestein gegraben, die man entweder per Boot / Kanu oder auf verschiedenen Wanderungen erkunden kann. Bei unserer Ankunft dann eine Enttäuschung: alle Boote und Kanus sind bereits ausgebucht. Da gerade Schulferien in Australien sind, ist es hier sehr voll. Dazu Kai: „Na toll, ich dachte Katherine Gorge kennt kein Mensch. Da muss man nicht vorher buchen und jetzt so etwas.“ Die Enttäuschung ist groß: Keine Kanutour auf dem Katherine River.  Zur Ablenkung wollen wir hier im Info-Center dann einfach einen Blick auf den Fluss werfen und treten auf einen lang gestreckten Balkon mit Blick auf die Schlucht hinaus. Hier erwartet uns eine riesige Überraschung: Hohe Bäume stehen am Flussufer vor dem Balkon. In diesen Bäumen ein irres Gewusel und Geflatter zusammen mit einem zunächst undefinierbaren Geräusch und ein Geruch wie im Zoo. Nach und nach erkennt man: die ganzen Bäume sind voller Flughunde!! (Flying foxes), die auf den Kopf gedreht an sämtlichen Zweigen hängen. Immer wieder wechseln einige fliegend die Plätze, so dass sich uns ein unüberschaubares Gewimmel darbietet. Dieses Bild ist für mich so unerwartet und irre, dass wir uns hier auf dem Balkon erstmal auf ein kühles Bier niederlassen und schauen und staunen, bevor die Nacht hereinbricht. Am Samstag morgen machen wir hier in der Katherine Gorge eine wirklich schöne ausgedehnte Wanderung (ausgedehnt, weil wir leider einmal falsch abbiegen und die 2 km Weg in voller Hitze wieder zurück müssen). Es geht durch grünes Buschland bergauf und bergab. Ab und zu werden wir durch großartige Ausblicke auf den Fluss belohnt. Wir steigen auf einem verschlungenen Weg und zuletzt über Felsbrocken zu einem verschwiegenen Wasserloch (Southern Rockhole) ab, wo zwischen Felsen ein intimer kleiner See von einem kleinen Wasserfall (in der Regenzeit ist es wohl ein großer Wasserfall) gespeist ist.  Ziemlich erschöpft und voll von herrlichen Bildern, fahren wir danach weiter in den Kakadu National Park.

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Von Alice Springs nach Tennant Creek

Alice Springs im Herzen des Red Center ist ein weitläufiger Ort, der nur aus Straßen mit flachen Fertighäuschen, teils mit Wellblech gedeckt, teils mit ein wenig grün drum herum, besteht. Kein Ort, um länger zu bleiben. Hier gibt es nichts zu sehen, als leichte Verwahrlosung und viel Verkehr. So muss wohl ein Base Camp aussehen, eine Versorgungsstation für die Weiterreise zu den echten Highlights, die wahrlich nicht hier in Alice zu finden sind. Und tatsächlich machen wir in Alice Springs auch nichts anderes, als unsere Vorräte für die Weiterfahrt aufzustocken: Lebensmittel, Wasser, Benzin (und Alkohol, wenn die Bottleshops geöffnet wären).  Also zurück auf den Stewart Highway und raus aus Alice Springs. Gute fünf Stunden Fahrt liegen vor uns bis zum Etappenziel Tennant Creek. Da es bereits nach 13 Uhr sind, ist noch nicht ganz klar ob wir Tennant Creek heute wirklich erreichen werden. Sonnenuntergang ist gegen 18.15 Uhr und danach herrscht Fahrverbot auf den Highways im Outback. Dunkel ist dort nämlich richtig dunkel. Wenn aus dieser Dunkelheit ein Känguru plötzlich auf die Straße springt, wird es wirklich gefährlich.  Der Stewart Highway nach Norden in Richtung Darwin erweist sich als schnurgerade einspurige geteerte Straße in gutem Zustand. Eine teils flache, teils hügelige Buschlandschaft (LINK) breitet sich rechts und links der Straße aus, soweit das Auge blicken kann. Der Highway schimmert am Horizont. Es ist windig und regnet immer wieder. Stundenlang bleibt das so. Für mich eine Art Traum (oder Albtraum, je nachdem): Eine Straße, die sich nie ändert und auf der man endlos weiterfährt. Abwechslung bieten allein die wechselnde Vegetation am Straßenrand, Straßenschilder (z.B. „Rest Area 10 km – Please arrive alive“) und vereinzelter Gegenverkehr. Es gibt viele andere Camper. (Die meisten haben diese wahnsinnig tollen Allrad-Expeditionsfahrzeuge mit Aufbauten und Anhängern.) Außerdem immer wieder Road Trains. Monstertrucks mit drei oder gar vier Anhängern, insgesamt bis zu 53,5 m lang. Besser aufpassen, dass die einen im Gegenverkehr nicht von der Straße fegen. Haltmachen kann man hier (wie überall) an verschiedenen Stellen. Es gibt einfache große Rastplätze oder Campgrounds, die den Eindruck von Truck-Stops vermitteln. Keine Schönheiten, erfüllen aber ihre Aufgabe.  Wir halten in einem Weiler namens Ti Tree. Gerade hat auch ein gift-grüner Pkw einer US-Marke gehalten, aus dem eine Aborigine-Family mit knalligen verwaschenen T-Shirts aussteigt. Ein Tante-Emma-Laden, in dem man von Lebensmitteln über Haushaltsartikel und ausgeblichenen Plastik-Spielsachen alles bekommt ist unser gemeinsames Ziel. Mit uns betreten zwei Road-Cops den Laden, um kurz nach dem rechten zu sehen. Fertige Pommes in Papp-Bechern vegetieren gefühlt den ganzen Tag in der Auslage. Hinter der Theke zwei Mädels im Teenager-Alter, die vermutlich nie etwas anderes gesehen haben als diese ihre Heimat, sind unheimlich zuvorkommend und freundlich. Wir suchen nach Bier mit Alkohol und Akku-Pads für unsere Edelstahlpfanne, in die Kai gestern Öl eingebrannt hat. Leider erfolglos. Draußen noch ein Campground mit Bar, die geschlossen ist und eine Art Autowerkstatt. Mehr ist hier nicht zu finden. Nach ein paar weiteren Stunden auf dem Stewart Highway eine Telegraphenstation mit hohem Mast, der das Kabel trägt. Die letzte war zwei Tagesritte entfernt (haha). Wieder eine Stunde später Karlu Karlu.  Karlu Karlu ist ein Ort mit vielen großen Steinen, die wirken als hätten hier Riesen mit roten Murmeln gespielt. Riesige runde Felsbrocken liegen hier teilweise übereinander getürmt großflächig verteilt auf einem Plateau in der Ebene. Laut Infotafel war dies ein Versammlungsort von vier verschiedenen Aborigine-Stämmen, die hier regelmäßig Rituale durchführten, die Ahnen um Unterstützung und Wohlwollen baten. Es wird berichtet, dass die Ahnen aus der Traumzeit hier immer noch unter den Felsen leben und dann und wann Menschen zu sich rufen. Beim Herumlaufen und Ersteigen der Felsen hat mich der Ort sehr ergriffen. So sehr, dass ich auf einmal das Gefühl habe beobachtet zu werden. Deswegen muss ich jedenfalls die Erkundung abbrechen, fast fluchtartig durch die Felsen herabklettern und auf den Parkplatz zurückkehren. Tennant Creek erreichen wir als es schon dunkel ist. Zum Glück ist uns während der 10 Minuten Fahrt durch die Dunkelheit kein Känguru vor das Auto gesprungen. Verglichen mit den wenigen Ansiedlungen, die wir auf unserer Fahrt am Stewart Highway seit Alice Springs passiert haben, ist Tennant Creek eine richtige Kleinstadt. Der Supermarkt ist sehr gut sortiert und es gibt mehrerer Bottleshops mit viel besseren Öffnungszeiten als in Alice Springs. Wir übernachten im Tennant Creek Caravan Park, echt keine Sensation, aber es gibt Wasser und Strom und die sanitären Einrichtungen sind zwar alt aber sauber.

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Kings Canyon

Im Watarrka National Park, ca. 350 km südwestlich von Alice Springs, verbirgt sich eine Bergkette mit einem gewaltigen Canyon, den man auf gut beschilderten Trails erwandern kann. Einen davon, den Rim Walk (3 – 4 Stunden) sind wir am Mittwoch gegangen. Der Weg ist wunderschön und gut begehbar, jedoch komplett unbefestigt, so dass er vermutlich in Deutschland so nicht freigegeben worden wäre. Hierzulande traut man den Leuten anscheinend mehr Eigenverantwortung zu als daheim.  Der Weg steigt zunächst als felsiger, aber gut begehbarer Klettersteig ungefähr 200 m an und belohnt mit einer herrlichen Aussicht in die Landschaft. Danach führt er sehr abwechslungsreich durch die einsame, rote Felslandschaft. Einen so herrlichen Wanderweg / Steig habe ich selten erlebt. Dann plötzlich der erste Blick in den Canyon, atemberaubend. Es geht hunderte Meter steil nach unten. Die gegenüberliegende Seite ist schwindelerregend weit entfernt. Die Wände des Canyons durch Abbrüche des weichen Sandsteins glatt wie von der Hand eines unsichtbaren riesenhaften Meisters behauen. Der Canyon changiert in rot, orange, weiß. In Teilen finden sich schwarze oder auch grünlich gefärbte Bereiche. Einer der besten Blicke (und einer der besten Wegteile) findet sich auf dem 20-minütigen Abstecher zum …. Lookout. Auf dem Weg dorthin erklettert man mehrere schroffe Felskuppen und muss stellenweise schmale aber tiefe Spalten überwinden, um zu dem Aussichtspunkt hoch über dem Canyon zu gelangen. Verwunderlich, aber es fehlen jegliche Abzäunungen. Hier versucht man die Schönheit der Natur möglichst wenig zu beeinträchtigen und geht davon aus, dass die Leute schon nicht abstürzen werden. Zur Not gibt es auch zwei auf Schildern ausgewiesene Helikopter-Landeplätze. Fraglich nur, ob die dann noch helfen.  Auf diesen grandiosen Aussichtspunkt, so glaubt man, kann nun nicht mehr viel folgen. Ein Irrtum, denn bald steigt man über sicher im Fels verankerte Holztreppen und -brücken ab in „The Garden of Eden“. Auf dem Grund des Canyons offenbart sich dem Besucher ein Oasen gleicher, herrlicher Ort, der völlig zurecht diesen Namen trägt. Aus dem Fels entspringt ein Wasserfall, der sich in einen dunklen See ergießt. Wir stehen dort am See, der Ort umschlossen von steiler Felswand, um das Wasser herum und durch den gesamten Talkessel zieht sich buschiger grüner Bewuchs, weißstämmige Bäume und palmenartige Zykaden, eine Pflanzenart, die es seit 4,5 Mio. Jahren auf der Welt gibt. Der Boden tief bedeckt mit sich zersetzendem Pflanzenmaterial, hier ist der natürliche Kreislauf in vollem Gange. Fremde Vogelstimmen erfüllen die Luft. Ansonsten ist es still, Kai und ich sind völlig allein hier. Ein zauberhafter Ort. Nach dem Aufstieg gewährt auch der weitere Weg viel Abwechslung und immer wieder großartige Ausblicke in den Canyon. Am Ende erwartet uns ein vom Regen überfluteter Bachlauf. Heute wollten wir eigentlich mal trockene Schuhe behalten. Wir springen von Stein zu Stein und stapfen durch hohes Gras, um das andere Ufer zu erreichen. Dankbar und zufrieden kehren wir zum Parkplatz zurück. Wir durften (schon wieder) ein großes Naturwunder erleben.

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Das Outback (im australischen Winter)

Als ich vor unserer Australienreise darüber nachdachte, dass wir tagelang mit einem Camper durch das australische Outback fahren würden, fühlte ich Respekt. Ich muss eingestehen, dass auch ein wenig Angst dabei war. Ich dachte an brennende Sonne, Schlangen, große Spinnen und schwer zu befahrende Straßen. Freunde und Bekannte befragt, die bereits dort waren, sagten so etwas wie: „Das Outback ist furchtbar langweilig und eintönig,“ oder „Warum wollt ihr unbedingt ins Outback? So viel Zeit vergeuden, fahrt doch besser direkt an die Küste.“  Wie beschreibt man nun das Outback? Gerade fahren Kai und ich von Kata Tjuṯa National Park nach Kings Canyon. 3 Stunden Fahrt durch unendlich weites Land auf einer geteerten Straße ohne Schlaglöcher (dafür wegen des gestrigen Regens stellenweise überflutet) und mit ordentlichem Mittelstreifen.  Für uns überraschend: Das Land ist Buschland, es erinnert an Bilder der afrikanischen Savanne, die wir gesehen haben. Das Outback ist hier gar keine Wüste, es wachsen überall Büsche und Bäume, eine niedrig bewaldete, hügelige Landschaft so weit das Auge reicht. Auf unserer Fahrt bieten sich immer wieder neue Ausblicke auf weite Ebenen und sanfte Hügellandschaft. Und ab und zu Tafelberge, die majestätisch am Horizont erscheinen und wieder aus dem Blickfeld verschwinden. Sehr besonders die Erde. Sie ist rot. Überall. (Laut Kai ist es wie auf dem Tennis-Court.“) Jetzt nach dem Regen auch schimmernde Pfützen in den Niederungen. Das rot  der Erde und das grün der Pflanzen ergeben einen sehr besonderen Kontrast, den es vermutlich sonst nirgendwo zu sehen gibt. In der Fläche ist die Erde bewachsen mit honiggelben Gräsern, darüber Buschwerk und Bäume in allen Grünschattierungen, Formen und Größen. Abwechslungsreich, für denjenigen, der genauer darauf achtet: Die meisten Bäume und Sträucher mit schwarz verbrannten Stämmen und Geäst, aber das Laub ist  grün. Man sieht solche mit breiten Kronen, weit verzweigt, aber auch schlanke Pinien-artige oder solche mit hellem birkenähnlichem Laub. Es gibt hohe, mittlere und kleingewachsene, gerade aufgerichtet und verkrüppelt. Meist ist eine einzige Sorte lose über weite Flächen verteilt in Einzelstellung , an Hügelrändern gibt es aber auch kleine Wäldchen.  An vielen Orten Nadelbäume mit langen herunterhängenden grau-grüne Nadeln, dann ändert sich das Bild und kleinblättrige olivgrüne gerade gewachsene Bäume sind auf der weiten Fläche verteilt. Dann folgt weites niedriges hellgrünes Buschwerk in roter Erde ohne viel Unterbewuchs. Jetzt schmalblättrige weißgrüne buschig gewachsene Kleinbäume in einer Schonung mit Büschen darunter. Es gibt auch diese gerade gewachsenen Bäume mit den beeindruckend rein-weißen Stämmen, die aus sich heraus zu strahlen scheinen. Hier höre ich auf mit mit meiner Beschreibung und meiner Bewunderung für diese herrliche Landschaft. Es bleibt nun jedem selbst überlassen einmal hierher zu kommen und sich selbst davon zu überzeugen, dass das Outback im Winter wunderschön und überhaupt nicht langweilig ist.

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