Cape Hillsborough

Von Airlie Beach sind es ungefähr 1,5 Stunden Fahrt bis Cape Hillsborough. Hier sollen die Kängurus in der Morgendämmerung an den Strand kommen. Das wollen wir uns natürlich ansehen. Die Fahrt von Airlie Beach nach Cape Hillsborough (McKay Region) ist landschaftlich unglaublich schön. Wir sehen sie in der Abenddämmerung, wo die sanft hügelige Landschaft in pastellenes unwirkliches Licht getaucht ist. Bereits im Stockdunkeln biegen wir schließlich vom Highway ab und kommen auf eine Landstraße Richtung Küste, wo wir uns einige Kilometer an ein vorausfahrendes Fahrzeug klemmen können, das uns den Weg beleuchtet. Dann sind wir allein in der Dunkelheit. Dummerweise verwandelt sich die bisher recht gut befahrbare Straße bald in eine unbefestigte Schotterpiste, die einfach kein Ende nimmt. Es wird so richtig holprig. Wie sich herausstellt sind es 8 km, die wir durchstehen müssen. Dann plötzlich ist die Bahn wieder geteert und 10 Minuten später sind wir da. 

Cape Hillsborough entpuppt sich als ein Naturreservat und wir sind mal wieder ganz allein hier. Und hier im Stockdunkeln spannt sich der prächtigste Sternenhimmel über uns auf, den ich jemals gesehen habe. Wir stehen nur da und schauen und staunen. 

Dann entdecken wir das Verbotsschild: „No camping, no caravans“. Trotzdem bleiben wir wo wir sind, denn wohin sollten wir jetzt noch fahren? Gerade als wir unser erstes Bier aufgemacht haben, nähern sich Scheinwerfer eines Autos aus der dunklen Nacht. „Jetzt bekommen wir vermutlich Ärger, bestimmt der Ranger.“ Der Wagen hält an, das Seitenfenster öffnet sich und drinnen ein Pärchen (er Australier, sie Israelin, Mitte 20) auf einem nächtlichen Ausflug durch den Busch. Er erzählt uns jede Menge Zeug, das wir nicht alles aufnehmen können und lädt uns dann auf einen anderen versteckten Campingplatz auf ein Bier ein. Trotz der netten Einladung entscheiden wir uns dagegen und blieben als wilde Camper stehen, wo wir sind. Später dann machen wir noch eine kleine Nachtwanderung: Kai zunächst: „Nachts lauf ich doch nicht durch den Busch!“ Was man in der Dunkelheit nicht sieht: Es war gar kein Busch, sondern ein Park, der auf den dunklen Strand führte. Im Schein unserer Stirnlampen Kängurus, die im Schutz der Dunkelheit grasen. Peaceful. Lovely.

Vor Sonnenaufgang (5:30 Uhr) sind wir schon wieder auf den Beinen und am Känguru-Strand. Dort erwartet uns eine ganz zauberhafte Stimmung: Dieser Sonnenaufgang ist ohne Übertreibung der Romantischste den ich je gesehen habe. Der Himmel über dem Meer färbt sich in den unglaublichsten Farbtönen: rot, rosa, gelblich-orange, lavendel, violett. Ach, solch ein morgendlicher Strandspaziergang könnte gerne zur Routine werden. Wir sehen auch Kängurus am Strand. Dort hat sich schon eine Crowd versammelt, um das beste Bild für den nächsten Insta-Post zu schießen. Später frühstücken wir, wo gestern Nacht noch die Kängurus grasten. 

Dazu Meeresrauschen. Was will man mehr?

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