
Heute ist ein besonderer Tag. Wir besuchen das Great Barrier Reef! Und wir werden dort wahrscheinlich auch Tauchen.
Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker, damit wir um 8.00 Uhr am Schiff pünktlich am sein können. Die Fähre zum Ponton am Hardy Reef (Outer Reef) startet pünktlich. Die Fahrt wird 2,5 Stunden dauern. Zunächst durchqueren wir die Gewässer um die Whitsunday Islands, eine schöne Erinnerung an den gestrigen Ausflug. Die Crew ist unglaublich motiviert, herzlich und zuvorkommend, es wird über mögliche Aktivitäten auf dem Ponton informiert, es gibt Einweisungen und Briefings zum Schnorcheln, es werden die Personalien zum Tauchen aufgenommen und dann gibt es erstmal Morning Tea.
Dann nimmt die Fähre Fahrt auf, das Personal verteilt Kotztüten an alle („just in case“) und los geht es 45 Minuten lang auf das offene Meer hinaus. Der Seegang ist ordentlich, das Schiff schaukelt mächtig hin und her, wird seitlich von einer Welle getroffen und gewaltig zu einer Seite gedrückt, dann geht es hoch und nieder über Wellenkämme. Ich finde die Fahrt großartig, anderen Passagieren geht es dabei leider nicht so gut.

Der Ponton, eine doppelstöckige Plattform mit Sonnendeck, Bar und Übernachtungsmöglichkeit in Zelten, ist im offenen Meer am Riff fest verankert und ungefähr doppelt so groß wie unser Schiff. Wir bekommen Stingersuits (langärmelige Schwimmanzüge zum Schutz gegen Quallengift), einen kurzen Neo und die Gerätschaften zum Tauchen. Dann ein kurzer Body-Check und zu sechst mit unserem Tauchguide verlassen wir in voller Montur auf einem motorisierten Floß den Ponton. Abgetaucht im Wasser tut sich eine unglaubliche Welt auf: fantastische Korallen aller Formen, Farben und Größen und bunte Fischschwärme soweit das Auge reicht. Wir tauchen am Riff entlang immer hoch und runter und lassen uns mit der Strömung treiben. Es gibt so viel zu sehen, dass man es einfach nicht aufnehmen kann. Unbeschreiblich. Mit nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe.Â

Nach 40-minütiger Tauchzeit tauchen wir unter den Ponton, wo anscheinend die großen Fische leben! Dann ein Durchlass, wo wir über eine Leiter nach oben gelangen. Durchgefroren, völlig ausgelaugt, aber euphorisch ziehen wir uns um, dann gibt es Essen auf unserem Schiff. Auf dem Ponton weht eine recht steife Brise, die Sonne strahlt vom Himmel. Ich blicke auf das dunkelblaue offene Meer und das türkisfarbene Riff vor meinen Augen, beobachte die vielen anderen Mitreisenden beim Schnorcheln und genieße den Augenblick.
Bei der Rückfahrt über das Meer heißt es sofort „Please, take your seat!“ und „Outside it will get wet, better come in, its your choice.“ Und dann folgt eine 45-minütige Überfahrt über das offene Meer, die sich gewaschen hat. Achterbahnfahren ist nichts dagegen. Die Wellen gehen kreuz und quer, das Schiff wird mal hierhin mal dorthin geworfen, springt häufig auch über den Wellenkamm und prallt unter Gischt wieder auf das Wasser auf. Mehrere Personen brauchen bald auch die Kotztüten. Zurück im Schutz der Whitsunday Islands kommen wir in ruhigere Gewässer und landen schließlich in der Abenddämmerung wieder in Airlie Beach.
Eine unvergessliche Fahrt.