🌺 Unterwegs auf Oahu – Highlights zwischen Dschungel, Strand & Stadt

Aloha, wir sind wirklich auf Hawaii Dieser Satz kam mir mitten in der Nacht gegen 2 Uhr morgens an der Hotelrezeption des Aqua Aloha Surf Waikiki Hotels in Honolulu – irgendwo zwischen übermüdetem Lächeln, einer fehlerhaften Kreditkarte und einer überraschend freundlichen Begrüßung mit Muschelkette. Es war der Beginn einer Reise, die uns in den kommenden Tagen durch völlig unterschiedliche Welten führen sollte: von der glitzernden Strandpromenade in Waikiki über dschungelartige Bergzüge bis hin zu menschenleeren Traumstränden. Honolulu: Zwischen Jetlag und Hochhauskulisse Nach ein paar Stunden Schlaf brechen wir morgens in die heiße, lebendige Stadt auf. Waikiki ist so, wie man es sich vorstellt: luxuriös, hoch gebaut, sonnenverwöhnt – und komplett auf Tourismus eingestellt. Für uns ein spannender Einstieg, aber auch ein Ort, der uns sofort zeigt: Für uns ist das hier nicht das „wahre“ Hawaii, das wir suchen. Trotzdem gibt es diese kleinen Momente, in denen alles stimmt: Wir liegen unter einer Palme am berühmten Waikiki Beach, schwimmen zum ersten Mal im pazifischen Ozean – und essen unser mitgebrachtes Thunfisch-Sandwich mit Blick aufs Meer. Urlaub kann so einfach sein.  Vom Linienbus zum Mietwagen-Luxus Unser erster Roadtrip beginnt an einer unspektakulären Bushaltestelle. Statt ein teures Taxi zu nehmen fahren für 3 Dollar pro Person mit dem Linienbus zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzuholen. Eine Stunde später sitzen wir – ziemlich begeistert – in einem fast neuen, weißen Nissan Rogue mit Klimaanlage und Automatik. Roadtrip-Feeling pur. Die Fahrt nach Kahaluu, unsere Unterkunft an der Ostküste, führt über überraschend gut ausgebaute High- und Freeways. Unterwegs sehen wir zum ersten Mal diese sattgrünen, nebelverhangenen Bergketten, die wie eine Filmkulisse scheinbar aus dem Nichts auftauchen.   Zuhause in Kahaluu: Ein kleines Paradies Unsere Bleibe: das Paradise Beach Resort in Kahaluu, ein kleines Resort mit Blick auf einen ruhigen Küsten-Pond. Zwischen Vogelgezwitscher und Klimaanlagen-Geräuschen auf unserer Veranda kommen wir langsam an – körperlich noch im Jetlag, aber gedanklich schon mitten in der Inselwelt. Hier beginnt für uns das echte Oahu: Weniger Trubel, mehr Natur. Jeden Morgen fasziniert uns der Anblick des grün bewachsenen Berzugs hinter dem herrlichen See direkt hier am Resort.   Fazit: Zwischen Welten und Erwartungen Was wir in den ersten Tagen auf Oahu erfahren haben: Diese Insel kann vieles sein – laut, leise, üppig, schroff, touristisch, einsam. Und gerade diese Gegensätze machen sie so spannend. Es lohnt sich, offen zu bleiben, Umwege in Kauf zu nehmen, auch mal den Linienbus zu nehmen, anstatt sich ins Taxi zu setzen – denn genau dort beginnt das kleine Abenteuer. Und manchmal ist es eben das Sandwich unter Palmen, das mehr Urlaub ist als jeder Infinitypool.

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K´gari (Fraser Island)

Morgens um 7:30 Uhr werden wir zusammen mit einer Südkoreanischen Familie und einer Schweizerischen Mutter mit zwei kleinen Mädchen von einem „bright yellow bus“ vor unserem Campground abgeholt. Der Bus ist schon fast voll mit anderen Gästen aller Nationen, es folgen aber noch ein paar Stationen. Der echt lustige Busfahrer fragt jeden, der einsteigt nach seiner Herkunft. Wir sammeln noch Dänen, Australier und Niederländer ein. Dann gehts zum Fährhafen und auf die Autofähre nach Fraser Island, was seit diesem Jahr offiziell K`gari heißt. Unser Guide macht direkt darauf aufmerksam, dass das „K“ bitte nicht gesprochen wird. Nach dem Anlanden heißt es zuerst die Autos, „please stay upstairs!“. Dann dürfen auch wir von Bord gehen. Sofort von den Tourguides in Empfang genommen landen wir in einem der drei bereit stehenden Allrad-Busse und kurze Zeit später sind wir mitten im Dschungel auf schaukelnder Fahrt über ausgefahrene Sandpisten, die sich mal auf mal ab über die Insel winden. Bei den Straßenverhältnissen sind wir mehr als froh, dass wir uns für die touristische Bustour in der Gruppe entschieden haben. Laut unserem Fahrer, der auch unser Guide ist, ist der Artenreichtum der Insel einfach unglaublich. Man ahnt es bereits, wenn man sich aufmerksam umsieht. Allein der Reichtum an Pflanzen, von denen ich nicht eine einzige benennen kann, überzeugt mich, dass K´gari ein Naturwunder sein muss und völlig zurecht zum Weltkulturerbe erklärt worden ist. Auf der Insel, die doppelt so groß wie die deutsche Insel Rügen ist, gibt es unglaubliche acht Ökosysteme, die ineinander übergehen und die sich gegenseitig unterstützen. 2000 Pflanzenarten, unzählige Ameisenarten und andere Insekten, hunderte Vogelarten, von den Säugetieren und Reptilien ganz zu schweigen. Der Guide erklärt, dass es allerdings auf der Insel weder Kängurus noch Koalas, keine Wombats und keine Alligatoren gibt.  Der Bus fährt oder vielmehr fliegt zuerst mit uns über den Wahnsinns-Strand 75 Miles Beach. 127 km feinster weißer Sandstrand, der offiziell als Highway inklusive Verkehrsschildern genutzt wird. Als Autofahrer sollte man auf jeden Fall sehr gut aufpassen, denn es kommen immer wieder Creeks (Flüsse ins Meer) und Coffee-Rocks (dunkelbraune Sandsteinfelsen), die es zu umfahren gilt. Bei dieser endlosen Weite komme ich mir vor wie in einem Traum. Oder ist das hier der Übergang ins Paradies? Der Name der Insel K´gari bedeutet jedenfalls genau das. Traumhaft heute auch die kräftigen Farben von Meer, Sand, Himmel und Bewaldung. Plötzlich zwei Dingos, die am Strand jagen. Als sie ihre Beute stellen wollen pfeilt von oben ein riesiger Greifvogel herab, der ihnen das Wild streitig macht. Wie ein Schatten schnellt er wieder in den Himmel hinauf. Die Dingos fletschen erbost die Zähne. Pech gehabt.  Unser Bus fährt uns zum Mahone-Schiffswrack, alle für 15 Minuten aussteigen, Fotos machen, wieder einsteigen. So geht das heute ein paar Mal: The Pinnacles, Eli Creek. Der Südkoreaner aus unserem Camp filmt ganz strange die ganze Zeit über auf seinem Handy mithilfe eines Handysticks. (Inklusive der gesamten Busfahrt!) Scheinbar fertigt er einen Live-Mitschnitt seines Urlaubs an. Wo er die ganzen Daten speichert ist uns ein Rätsel. Seine Frau und seine 6-jährige Tochter kennen das Verhalten offensichtlich schon und machen unbeeindruckt ihr Ding. Im Bus geht es über den Strand zurück, da sieht man plötzlich draußen im Meer nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt einen Wal, der dort seine Sprünge macht. Wir haben wirklich Glück heute! Dann ein richtig leckeres Lunch im Eurong-Resort. Nach dem Essen rumpelt uns der Bus zur Central Station, einer alten Holzfällerstation mitten im Wald. Hier wächst sub-tropischer Regenwald, die Urwaldriesen so hoch, dass man das Ende der Krone fast nicht erkennt, Stämme so dick wie mächtige Säulen. Das Unterholz ist dicht und es ist unfassbar grün. Die Bäume, die wir hier sehen, sind unglaublich alt. Der älteste 900 Jahre, andere immerhin 700. Unfassbar, aber z.B. zur Zeit der Kreuzzüge standen diese Bäume schon hier.  Man wundert sich schon ein wenig, aber alle anderen Nationen unterhalten sich in fließendem Englisch mit dem Guide, die Dänen, die Niederländer, die Koreaner, sogar die Schweizerin und deren beiden Kinder (Na gut: die leben seit einiger Zeit in Singapur,  wie sich herausstellt). Wir Deutschen brauchen gefühlt ein wenig mehr Anlauf. Am späteren Nachmittag schaukeln wir mit dem Bus zum Lake MacKenzie, wo viele sich todesmutig ins kalte Wasser schmeißen. Der Südkoreaner steht im Wasser und filmt. Die Schweizerin versucht, ihre beiden Mädchen zu bändigen. Wir beschließen, heute kein Bad zu nehmen, statt dessen gehen wir noch ein kurzes Stück auf einem Trail in den Urwald hinein. Sofort ist es sehr still und wir sind komplett allein. Ein beeindruckend tolles Erlebnis, wenn auch ein wenig beängstigend. Ich möchte hier im Dickicht weder einer Schlange noch einem Dingo begegnen.  Viel zu schnell werden wir wieder zurück zur Fähre gebracht. Wir sehen einen Delfin, der in der Abendsonne seine Sprünge im Wasser macht. Welch ein herrliches Bild! What a day!

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Hervey Bay

Hervey Bay ist in Wahrheit nicht nur ein Ort, sondern eine Reihe von Feriendörfern an der Küste, die unter diesem Namen zur Hervey Bay Region zusammengefasst sind. In ganz Hervey Bay sind die Campingplätze vollkommen ausgebucht, als wir dort ankommen. Nach mindestens 1-stündiger Recherche finde ich zum Glück doch noch einen freien Platz, der sich sogar als recht gut erweist, denn wir haben hier ein eigenes Badezimmer neben unserem Stellplatz. Luxuriös. Und leicht geheizt ist es auch. Angenehm, denn die Temperaturen gehen Abends leider ziemlich nach unten. Ist ja auch mitten im Winter hier. Wir besuchen den toll restaurierten 860 m langen Pier am äußeren Ende von Hervey Bay und gehen auf ihm weit auf das Meer hinaus spazieren. Es gibt auch eine sehr schöne Strandpromenade, die Esplanade heißt und die von einem Strand zum anderen führt. Nach unserem Spaziergang machen uns heute mal einen ruhigen Nachmittag am Strand. 

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Agnes Waters und 1770

Von Cape Hillsborough fahren wir heute morgen weiter nach Agnes Waters. Die  Landschaft vermittelt mir echtes Ostküstenfeeling: Zuckerrohrfelder mit weißen federartigen Blüten, Farmen so wie man sie sich vorstellt, grüne Pferde- und Rinderweiden mit darauf locker verteilten Bäumen, vereinzelt bewaldete Hügel im Hintergrund, darüber stahlblau der Himmel. Endlich dann kurz vor Agnes Waters ein schöner Campingplatz: 1770 Travellers Choice ist ganz naturbelassen, bietet dafür aber keine „powered sites“. Eine Deutsche aus dem Allgäu begrüßt uns, sie lebt seit 12 Jahren in Australien, hat Familie hier. Dann Agnes Waters: ein Ort, der scheinbar nur aus Hotels, Lodges und Campinggrounds besteht. Hier lässt man die Seele baumeln, der Strand ist – wie wir bereits erwartet haben – fantastisch. Völlig naturbelassener, feiner, weißer Sandstrand in einer bildschönen Bucht. Wir laufen ein wenig den Strand entlang und machen uns dann an die kurze Weiterfahrt nach 1770, dem Ort, wo Captain Cook im selben Jahr  zum ersten Mal offiziell australischen Boden betrat. Auch hier überall Ferienwohnungen und Campingplätze. Bei einem kühlen Drink bewundern wir den ganz unglaublich farbenprächtigen Sonnenuntergang. (Nein, dieses Bild ist nicht bearbeitet. Ist alles echt.) Am nächsten Morgen werde von dem schönsten, melodiösesten Vogelkonzert geweckt, das ich je gehört habe. Welcher Vogel mag nur einen so schönen Morgengesang haben? Ich erkenne leider nichts in den vielen Bäumen auf dem Campingplatz, aber dieser Morgen bei Agnes Waters fängt ganz besonders gut an.

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Cape Hillsborough

Von Airlie Beach sind es ungefähr 1,5 Stunden Fahrt bis Cape Hillsborough. Hier sollen die Kängurus in der Morgendämmerung an den Strand kommen. Das wollen wir uns natürlich ansehen. Die Fahrt von Airlie Beach nach Cape Hillsborough (McKay Region) ist landschaftlich unglaublich schön. Wir sehen sie in der Abenddämmerung, wo die sanft hügelige Landschaft in pastellenes unwirkliches Licht getaucht ist. Bereits im Stockdunkeln biegen wir schließlich vom Highway ab und kommen auf eine Landstraße Richtung Küste, wo wir uns einige Kilometer an ein vorausfahrendes Fahrzeug klemmen können, das uns den Weg beleuchtet. Dann sind wir allein in der Dunkelheit. Dummerweise verwandelt sich die bisher recht gut befahrbare Straße bald in eine unbefestigte Schotterpiste, die einfach kein Ende nimmt. Es wird so richtig holprig. Wie sich herausstellt sind es 8 km, die wir durchstehen müssen. Dann plötzlich ist die Bahn wieder geteert und 10 Minuten später sind wir da.  Cape Hillsborough entpuppt sich als ein Naturreservat und wir sind mal wieder ganz allein hier. Und hier im Stockdunkeln spannt sich der prächtigste Sternenhimmel über uns auf, den ich jemals gesehen habe. Wir stehen nur da und schauen und staunen.  Dann entdecken wir das Verbotsschild: „No camping, no caravans“. Trotzdem bleiben wir wo wir sind, denn wohin sollten wir jetzt noch fahren? Gerade als wir unser erstes Bier aufgemacht haben, nähern sich Scheinwerfer eines Autos aus der dunklen Nacht. „Jetzt bekommen wir vermutlich Ärger, bestimmt der Ranger.“ Der Wagen hält an, das Seitenfenster öffnet sich und drinnen ein Pärchen (er Australier, sie Israelin, Mitte 20) auf einem nächtlichen Ausflug durch den Busch. Er erzählt uns jede Menge Zeug, das wir nicht alles aufnehmen können und lädt uns dann auf einen anderen versteckten Campingplatz auf ein Bier ein. Trotz der netten Einladung entscheiden wir uns dagegen und blieben als wilde Camper stehen, wo wir sind. Später dann machen wir noch eine kleine Nachtwanderung: Kai zunächst: „Nachts lauf ich doch nicht durch den Busch!“ Was man in der Dunkelheit nicht sieht: Es war gar kein Busch, sondern ein Park, der auf den dunklen Strand führte. Im Schein unserer Stirnlampen Kängurus, die im Schutz der Dunkelheit grasen. Peaceful. Lovely. Vor Sonnenaufgang (5:30 Uhr) sind wir schon wieder auf den Beinen und am Känguru-Strand. Dort erwartet uns eine ganz zauberhafte Stimmung: Dieser Sonnenaufgang ist ohne Übertreibung der Romantischste den ich je gesehen habe. Der Himmel über dem Meer färbt sich in den unglaublichsten Farbtönen: rot, rosa, gelblich-orange, lavendel, violett. Ach, solch ein morgendlicher Strandspaziergang könnte gerne zur Routine werden. Wir sehen auch Kängurus am Strand. Dort hat sich schon eine Crowd versammelt, um das beste Bild für den nächsten Insta-Post zu schießen. Später frühstücken wir, wo gestern Nacht noch die Kängurus grasten.  Dazu Meeresrauschen. Was will man mehr?

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Great Barrier Reef

Heute ist ein besonderer Tag. Wir besuchen das Great Barrier Reef! Und wir werden dort wahrscheinlich auch Tauchen.  Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker, damit wir um 8.00 Uhr am Schiff pünktlich am sein können. Die Fähre zum Ponton am Hardy Reef (Outer Reef) startet pünktlich. Die Fahrt wird 2,5 Stunden dauern. Zunächst durchqueren wir die Gewässer um die Whitsunday Islands, eine schöne Erinnerung an den gestrigen Ausflug. Die Crew ist unglaublich motiviert, herzlich und zuvorkommend, es wird über mögliche Aktivitäten auf dem Ponton informiert, es gibt Einweisungen und Briefings zum Schnorcheln, es werden die Personalien zum Tauchen aufgenommen und dann gibt es erstmal Morning Tea. Dann nimmt die Fähre Fahrt auf, das Personal verteilt Kotztüten an alle („just in case“) und los geht es 45 Minuten lang auf das offene Meer hinaus. Der Seegang ist ordentlich, das Schiff schaukelt mächtig hin und her, wird seitlich von einer Welle getroffen und gewaltig zu einer Seite gedrückt, dann geht es hoch und nieder über Wellenkämme. Ich finde die Fahrt großartig, anderen Passagieren geht es dabei leider nicht so gut. Der Ponton, eine doppelstöckige Plattform mit Sonnendeck, Bar und Übernachtungsmöglichkeit in Zelten, ist im offenen Meer am Riff fest verankert und ungefähr doppelt so groß wie unser Schiff. Wir bekommen Stingersuits (langärmelige Schwimmanzüge zum Schutz gegen Quallengift), einen kurzen Neo und die Gerätschaften zum Tauchen. Dann ein kurzer Body-Check und zu sechst mit unserem Tauchguide verlassen wir in voller Montur auf einem motorisierten Floß den Ponton. Abgetaucht im Wasser tut sich eine unglaubliche Welt auf: fantastische Korallen aller Formen, Farben und Größen und bunte Fischschwärme soweit das Auge reicht. Wir tauchen am Riff entlang immer hoch und runter und lassen uns mit der Strömung treiben. Es gibt so viel zu sehen, dass man es einfach nicht aufnehmen kann. Unbeschreiblich. Mit nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe.  Nach 40-minütiger Tauchzeit tauchen wir unter den Ponton, wo anscheinend die großen Fische leben! Dann ein Durchlass, wo wir über eine Leiter nach oben gelangen. Durchgefroren, völlig ausgelaugt, aber euphorisch ziehen wir uns um, dann gibt es Essen auf unserem Schiff. Auf dem Ponton weht eine recht steife Brise, die Sonne strahlt vom Himmel. Ich blicke auf das dunkelblaue offene Meer und das türkisfarbene Riff vor meinen Augen, beobachte die vielen anderen Mitreisenden beim Schnorcheln und genieße den Augenblick. Bei der Rückfahrt über das Meer heißt es sofort „Please, take your seat!“ und „Outside it will get wet, better come in, its your choice.“ Und dann folgt eine 45-minütige Überfahrt über das offene Meer, die sich gewaschen hat. Achterbahnfahren ist nichts dagegen. Die Wellen gehen kreuz und quer, das Schiff wird mal hierhin mal dorthin geworfen, springt häufig auch über den Wellenkamm und prallt unter Gischt wieder auf das Wasser auf. Mehrere Personen brauchen bald auch die Kotztüten. Zurück im Schutz der Whitsunday Islands kommen wir in ruhigere Gewässer und landen schließlich in der Abenddämmerung wieder in Airlie Beach. Eine unvergessliche Fahrt.

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Whitsunday Islands

Die Whitsunday Islands zu beschreiben fällt mir unglaublich schwer, weil ich befürchte, dass ich der paradiesischen Schönheit dieser Inselgruppe mit Worten nicht gerecht werden kann.  Die 74 Inseln, die den Orten Airlie Beach und Shute Harbour vorgelagert sind, sind hügelig und mit sub-tropischem Regenwald bedeckt. Bis auf wenige Ausnahmen (Hamilton Island hat ein paar Hotels) sind sie nahezu unbebaut und naturbelassen. Die größte der Inseln heißt Whitsunday, die nächst kleineren Inseln sind Hook Island, Hamilton Island und Long Island. Die Inseln kann man nur per Boot erreichen. Inselhopping per Segelboot bietet sich an. Wir machen aus Zeitgründen und auch weil schon vieles ausgebucht war, eine Tagestour mit einem mittelgroßen Motorschiff.  Die Tour beginnt mit einem Besuch des berühmten Whitehaven Beach. Wir werden mit einem Beiboot an Land gebracht. Dann baut die Crew unseres Schiffes einen Pavillon gegen die tropische Sonne auf und hat auch gleich ein paar kühle Drinks dabei.  Sofort beim Betreten fällt auf, dass der Strand  aus feinstem, reinweißem  Sand besteht, der sich wie Puderzucker anfühlt und sich in der Sonne nicht erhitzt. Es handelt sich um reine Quarzkristalle. Dazu das türkisblaue Wasser und der angrenzende Dschungel. Als ich auf diesen Strand komme, denke ich wirklich, bin im Paradies. Für mich einer der schönsten Strände überhaupt.  Wir machen dann eine kleine Wanderung durch den Busch, wo wir das Glück haben, einen rund 60 cm langen Waran beobachten zu können. Zurück am Strand springe ich erstmal in das schöne türkise Wasser und lasse mich dann auf dem weißen Sand von der Sonne trocknen. Bei der Weiterfahrt sichten wir in einer anderen Bucht zwei große Wasserschildkröten. Noch einmal an Land abgesetzt steigen wir durch den Busch hoch zu einer Aussichtsplattform, auf der man den besten Blick auf Hill Inlet hat. Dies ist eine Landzunge aus weißem Sand, die sich von Whitehaven Beach aus malerisch ins türkisblaue Meer erstreckt. Zum Abschluss der Tour dreht das Schiff noch eine Runde um die gesamte Inselgruppe, um gegen Nachmittag wieder Kurs auf Shute Harbour, unseren Ausgangspunkt der Tour, zu nehmen.

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Von Townsville nach Airlie Beach

Heute Morgen frühstücken wir in der Campkitchen, weil es dort einen Toaster gibt. Eigentlich muss ich zugeben, dass wir nur deswegen auf richtige Campingplätze gehen, weil wir morgens keine Lust mehr haben, unseren Toast auf unserem Campinggas in der Pfanne zu bräunen, was bei 6 – 8 Toast elendig lange dauert. 8.00 Uhr Abfahrt 3,5 Std Fahrt bis Airlie Beach liegen vor uns. Die Fahrt aus Townsville hinaus zieht sich. „Wenn das so weiter geht mit Baustellen und Verkehr, dann kommen wir heute nicht bis Airlie Beach.“ Der Verkehr ist fast wie auf deutschen Bundesstraßen, ebenso viele Baustellen, es gibt Ampeln und Ortsdurchfahrten. Und dann geht es doch voran. Verglichen mit dem Outback ist hier viel mehr Verkehr, verglichen mit Deutschland ist hier immer noch wenig los. Wir müssen uns trotzdem wieder daran gewöhnen, es ist stressiger. Am Highway jetzt Weiden und bebaute Felder mit Zuckerrohr, Mais, Ananas und wieder Mangos. Die Berge keine Tafelberge mehr, die Erde ist hier überhaupt nicht rot. Ein neuer Abschnitt unserer Reise hat begonnen.  Airlie Beach ist ein Touristenort mit vielen Hotels unterschiedlicher Preisklassen, einer Haupteinkaufsstraße, die Läden mit auffälligsten Schildern, Lichtern und großen bunten Buchstaben. Das scheint ganz Aussie-Like zu sein, denn man sieht das so überall. Es gibt außerdem mehrere herrliche Buchten mit Strand, zwei Yachthäfen und ein ganz wunderbares öffentliches Schwimmbad (artificial Lagoon) auf der Promenade direkt am Meer. In Airlie Beach kann man es sehr gut aushalten. Was wir schon nicht mehr zu hoffen wagten, weil im Internet alles, wirklich alles ausgebucht war: In einem kleinen Reisebüro buchen wir unsere beiden Wunschtouren. Ein 1-Tages Trip zu den Whitsunday Islands und eine Tour zum Great Barrier Reef (Outer Reef) mit Option zum Tauchen. Die Dame im Reisebüro ist von ganz alter Schule, sie macht einen Super-Job als Verkäuferin, ist super kompetent, erklärt uns alle Optionen, wie die Touren ablaufen, die Treffpunkte und was wir sonst beachten sollen. Zu Anfang fragt sie tatsächlich nach, ob wir Kanadier sind. Ich bin entzückt. Sollte unser Englisch tatsächlich so gut sein oder hatten wir den Mund da noch nicht aufgemacht? Voller Vorfreude auf die nächsten beiden Tage sitzen wir vor unserem Wohnmobil auf unserem sehr sehr sparsam kleinen Platz hier. Plötzlich ein Auto in der Dunkelheit, unser Camping Nachbar mit einem riesigen Allrad-Auto. Ich bin jetzt noch perplex, wie dreist manche Leute sind, er stellt uns sein Auto direkt vor die Nase und nutzt ein Drittel unseres Platzes mit. Morgen sind wir aber eh den ganzen Tag unterwegs. Das Problem müssen wir auf den morgigen Abend verschieben.

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Magnetic Island

„Die Fähre können wir vergessen, dann laufen wir eben durch die Stadt.“ Kai ist ziemlich gestresst als wir durch Townsville in Richtung Fähranleger kurven. Ich bin genervt: „Das schaffen wir schon noch. Immer diese Nörgelei!“ 8.50 Uhr: Wir parken in einer Parkbucht 500 m vor der Fähre und rennen los. 9:00 Uhr geht die Fähre. Ich kann bald schon nicht mehr, diese Hitze! Wir kommen ins Fährhaus, die Fähre scheint noch da zu sein, kaufen schnell ein Ticket und sind froh, dass wir es doch noch geschafft haben. „Du, Elli,“ sagt Kai auf einmal, „wir hätten uns gar nicht so beeilen müssen. Ich hab´s jetzt erst gesehen: Es gibt hier zwei Fähren, diese fährt doch erst in einer halben Stunde und auch häufiger als ich dachte.“ Na das läuft ja wieder hier. Ich tue noch ein wenig entrüstet und dann freue ich mich, dass es jetzt gleich auf die Insel geht. Magnetic Island ist eine 51 Quadratkilometer große tropische Insel an der australischen Ostküste vor Townsville gelegen. Sie ist dicht bewaldet, hat wunderschöne Strände mit Palmen und es gibt auch eine Reihe sehr schöner Hotels, in denen man es sicher ein paar Tage gut aushalten kann. Bekannt ist die Insel für ihre große Koalabär-Population. Der Wanderweg, den wir gehen, führt durch eine alte Militärstellung aus dem 2. Weltkrieg, die vom Wald zurückerobert wurde. Auf diesem Weg sehen wir tatsächlich mehrere Koalas! „Die sehen wirklich wie knuddelige Teddybären aus!“, und ich habe den Reflex sie sofort auf den Arm nehmen und streicheln zu wollen. Die Koalas, die wir sehen, sitzen meistens auf Ästen (hohen, aber auch ganz unten) und schlafen. Sie sind völlig unbeeindruckt von den ganzen Menschen, die um sie herumstehen und von allen Seiten Fotos machen. Einen Koala können wir beim Fressen von Eukalyptusblättern beobachten. (Sie können sich also doch bewegen.) Mit der Inselbuslinie fahren wir weiter nach Horseshoe Bay, wo es einen hübschen kleinen Strand mit ein paar Strandbars nebenan gibt. Hier gehen wir auch schwimmen. Überhaupt gibt es natürlich sehr viele schöne Strände auf Magnetic Island. Nach Horseshoe Bay geht es für uns weiter zum Wallaby’s Walk. An einem felsigen Uferabschnitt leben Wallabys, die aussehen wie Mini-Kängurus und die sehr zutraulich sind. Eins lässt sich dann sogar von mir streicheln. Eigentlich wollten wir dann noch irgendwo schnorcheln gehen, was man auf Magnetic Island an mehreren Stellen gut machen kann. Dafür ist es uns dann aber schon ein wenig zu spät: Sonnenuntergang ist schon um 18.30 Uhr und dann ist es hier stockfinster. Also zurück auf die Fähre und an Land.  Abends nutzen wir zum ersten Mal eine tolle Einrichtung auf den Campingplätzen hier: Die Campkitchen. Eine meist gut eingerichtete und überdachte Outdoor-Küche, die jeder benutzen kann. Wir grillen heute Abend Rindersteaks. Auf den mir bisher bekannten Campingplätzen in Europa undenkbar, aber hier sind die Campkitchens pikobello sauber, denn jeder (also wirklich alle) macht nach Gebrauch richtig sauber. Und so ist das mit allen öffentlichen Einrichtungen hier. Die sind richtig gut in Schuss und fast immer super gepflegt. Einfach toll.

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