Magnetic Island

„Die Fähre können wir vergessen, dann laufen wir eben durch die Stadt.“ Kai ist ziemlich gestresst als wir durch Townsville in Richtung Fähranleger kurven. Ich bin genervt: „Das schaffen wir schon noch. Immer diese Nörgelei!“ 8.50 Uhr: Wir parken in einer Parkbucht 500 m vor der Fähre und rennen los. 9:00 Uhr geht die Fähre. Ich kann bald schon nicht mehr, diese Hitze! Wir kommen ins Fährhaus, die Fähre scheint noch da zu sein, kaufen schnell ein Ticket und sind froh, dass wir es doch noch geschafft haben. „Du, Elli,“ sagt Kai auf einmal, „wir hätten uns gar nicht so beeilen müssen. Ich hab´s jetzt erst gesehen: Es gibt hier zwei Fähren, diese fährt doch erst in einer halben Stunde und auch häufiger als ich dachte.“ Na das läuft ja wieder hier. Ich tue noch ein wenig entrüstet und dann freue ich mich, dass es jetzt gleich auf die Insel geht.

Magnetic Island ist eine 51 Quadratkilometer große tropische Insel an der australischen Ostküste vor Townsville gelegen. Sie ist dicht bewaldet, hat wunderschöne Strände mit Palmen und es gibt auch eine Reihe sehr schöner Hotels, in denen man es sicher ein paar Tage gut aushalten kann. Bekannt ist die Insel für ihre große Koalabär-Population. Der Wanderweg, den wir gehen, führt durch eine alte Militärstellung aus dem 2. Weltkrieg, die vom Wald zurückerobert wurde. Auf diesem Weg sehen wir tatsächlich mehrere Koalas! „Die sehen wirklich wie knuddelige Teddybären aus!“, und ich habe den Reflex sie sofort auf den Arm nehmen und streicheln zu wollen.

Die Koalas, die wir sehen, sitzen meistens auf Ästen (hohen, aber auch ganz unten) und schlafen. Sie sind völlig unbeeindruckt von den ganzen Menschen, die um sie herumstehen und von allen Seiten Fotos machen. Einen Koala können wir beim Fressen von Eukalyptusblättern beobachten. (Sie können sich also doch bewegen.)

Mit der Inselbuslinie fahren wir weiter nach Horseshoe Bay, wo es einen hübschen kleinen Strand mit ein paar Strandbars nebenan gibt. Hier gehen wir auch schwimmen. Überhaupt gibt es natürlich sehr viele schöne Strände auf Magnetic Island. Nach Horseshoe Bay geht es für uns weiter zum Wallaby’s Walk. An einem felsigen Uferabschnitt leben Wallabys, die aussehen wie Mini-Kängurus und die sehr zutraulich sind. Eins lässt sich dann sogar von mir streicheln. Eigentlich wollten wir dann noch irgendwo schnorcheln gehen, was man auf Magnetic Island an mehreren Stellen gut machen kann. Dafür ist es uns dann aber schon ein wenig zu spät: Sonnenuntergang ist schon um 18.30 Uhr und dann ist es hier stockfinster. Also zurück auf die Fähre und an Land. 

Abends nutzen wir zum ersten Mal eine tolle Einrichtung auf den Campingplätzen hier: Die Campkitchen. Eine meist gut eingerichtete und überdachte Outdoor-Küche, die jeder benutzen kann. Wir grillen heute Abend Rindersteaks. Auf den mir bisher bekannten Campingplätzen in Europa undenkbar, aber hier sind die Campkitchens pikobello sauber, denn jeder (also wirklich alle) macht nach Gebrauch richtig sauber. Und so ist das mit allen öffentlichen Einrichtungen hier. Die sind richtig gut in Schuss und fast immer super gepflegt. Einfach toll.

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