
Heute morgen (Sonntag, 25.6.2023) werde ich von Geräuschen an der Tür des Hotelzimmers geweckt. Die Zimmerfrau mit asiatischen Zügen kommt herein und ruft erstaunt: „Oh. You are sleeping!“ Anstatt unser Zimmer wieder zu verlassen, putzt sie schnell durch das Bad und den Flur und wechselt unsere Handtücher.
Zunächst verärgert, bin ich schnell froh dass sie uns geweckt hat: Es ist schon 11 Uhr. Und wir müssen noch alles einkaufen, was uns durch das verloren gegangene Gepäck fehlt. XXL-Powershopping in möglichst kurzer Zeit steht uns bevor. Wir brauchen die gesamte Kleidung, Unterwäsche, Socken, Badesachen, Zahnbürste, Duschgel, Adapter, usw. Also schnell aus dem Bett, irgendwo einen Kaffee und ein Croissant gekauft und bei herrlichstem Wetter (20 Grad, blauer Himmel) ein Kaufhaus suchen, in dem wir möglichst alles finden können (also Damen und Herrenkleidung, Schuhe, Gepäck, Elektronik). Kai ist völlig runter mit den Nerven: „Ich will mir Sydney ansehen und jetzt muss ich stundenlang shoppen gehen!“ Er weiß nicht womit er anfangen soll, ist völlig konfus. Ich versuche ruhig zu bleiben: „Wir brauchen so ein richtiges Kaufhaus, in dem man alles bekommen kann.“ Eine Haupteinkaufsstraße, die George Street, ist zum Glück nicht weit weg von unserem Hotel. Wir gehen an vielen schönen großen und kleinen Läden vorbei. Es ist viel Betrieb. Obwohl Sonntag ist haben die Läden (zum Glück) alle geöffnet. Wir finden ein Kaufhaus (Myers) und verbringen dort fast den halben Tag, in dem wir uns getrennt voneinander komplett einkleiden.
Das Stadtbild der Innenstadt von Sydney prägen teils komplett verglaste, teils verspiegelte Wolkenkratzer in Kombination mit sehr klassischen Gebäuden mit Sandsteinfassaden im Gründerzeitstil. Mir gefällt es auf Anhieb sehr und hinterlässt einen imposanten und weltstädtischen Eindruck. Sydney ist, soweit ich das in dieser kurzen Zeit beurteilen kann, eine richtig schöne und lebendige Stadt mit vielen kulturellen Highlights und mit ein wenig mehr Zeit auch eine tolle Stadt zum shoppen.

Von Sydney sehen wir dann noch die Oper, die Piers an der Oper, den Eingang zum Botanischen Garten und die Harbour Bridge. Es ist fantastisch hier. Das ganze Flair, die Cafes und Shops sind einladend, die Leute total relaxed, es gibt Straßenmusik, das Meer so blau. Am liebsten würden wir noch ein paar Tage länger bleiben. Wir umrunden den Kai unter der Harbour-Bridge durch, da ist es schon dunkel, und finden die Sydney Dance Company (Drehort der Serie „Dance Academy“)



Wir essen in einem netten Restaurant/Pub in „The Rocks“ der kleinen, sehr netten Altstadt direkt an der Harbour Bridge zu Abend. Auf dem Heimweg lockt uns ein Live-Sänger mit Gitarre in einen historischen Pub am Hafen. Wir fühlen uns gleich eingeladen und angekommen. Für uns sehr cool wie jung und alt zusammen feiern und ausgelassen tanzen. Da hüpfen Jugendliche neben Standard tanzenden Senioren und rufen sich gegenseitig Komplimente zu. Diese Herzlichkeit und Freude ist ansteckend. Wir kommen mit einem gleichaltrigen Ehepaar aus Brisbane ins Gespräch, unterhalten uns über unsere und deren Kinder, unseren Urlaub und deren Wochenendtrip hier nach Sydney. Und so ist es noch ein sehr schöner Abend geworden, der leider auch bald zu Ende ist. Sehr schade. Wir müssen noch einmal wiederkommen.